A

Aggroforst

Eine Art der Landwirtschaft, bei der das Anpflanzen unterschiedlicher Kulturen, wie Bäume und Sträucher zur Feldfrucht, sich gegenseitig begünstigt. So kann sich z. B. die Schattenspende der Sträucher positiv auf den Wasserhaushalt der Feldfrucht auswirken. Gleichzeitig kann die Ernte der Sträucher und Bäume eingefahren werden.

B

Biodiversitätskrise

(31)

Täglich sterben ca. 150 Pflanzen- und Tierarten aus. Da auf unserem Planeten jedes Leben (Tiere und Pflanzen) seinen Platz hat, fehlen dadurch Nahrung, Lebensraum, Ökosystemdienstleistungen an anderer Stelle. Außerdem begünstigt das Artensterben Zoonosen und dadurch die Gefahr für weitere Pandemien (32). Besonders hoch ist die Aussterberate da, wo die Biodiversität besonders groß ist, wie z. B. im Amazonas-Regenwald.

Ursachen sind u.a. die Fischerei, Flächenversiegelung, Klimakrise, Bejagung.

Dabei lässt sich nicht abschätzen, wie schnell das Aussterben von Arten direkte Folgen für uns Menschen haben wird. 

BIP

Beim BIP werden alle gehandleten Waren und Dienstleistungen aufaddiert und gelten für das jeweilige Land. Eine Erhöhung des BIP/Jahr bedeutet Wachstum. Die Erhöhung dessen kann durch Prozesseffizienz, erhöhter Ressourcenausbeutung, effizientere Arbeitnehmer*innen, eine höhere Nachfrage bzw. neu erschlossene Märkte... erfolgen.

Eine große Kritik am Gradmesser BIP ist, dass dieses auch steigt, wenn Naturkatastrophen aufgeräumt werden müssen oder es ebenfalls steigt, wenn die Gesellschaft wenig wieder verwendet, sodass die Unternehmen ihr wieder neue Produkte verkaufen können.

C

D

Drei Strategien der Nachhaltigkeit

        Diese sind Effizienz, Konsistenz und Suffizienz, die alle zu berücksichtigen sind, um ein Konzept, einen Prozess oder ein Produkt auf Nachhaltigkeit zu prüfen. Die Reihenfolge dieser Begriffe ist ganz bewusst nach ihrer chronologischen Relevanz (zeitlichen Bedeutung) gewählt.

Denn Effizienz war die zuerst verbreitete Strategie. Mit ihr konnte alles beim Alten bleiben, es wurde ein Geschäftsmodell geliefert und gleichzeitig bestand das Potenzial die Ausgaben für die Effizienzmaßnahme wieder rein zu holen. Zwei Beispiele Auto mit geringerem Treibstoffbedarf pro gefahrenem Kilometer ist ein Verkaufsargument, um das alte Auto durch ein neues zu ersetzen, gleichzeitig hatten Käufer und Verkäufer ein gutes Gewissen, da die gleiche Anzahl an Kilometer dann weniger Treibstoff benötigt. Im frühen Kapitalismus haben Effizienzeffekte der Dampfmaschine dazu geführt, dass weniger Kohle benötigt wurde, um Strom zu erzeugen. Der ökologische Nutzen wurde jedoch mit dem -Rebound Effekt- wieder ausgeglichen.

Die Konsistenz hatte in DL v.a. seit Einführung des -EEG- seine Verbreitung, denn ab da wurde das Erzeugen von erneuerbarem Strom durch die privaten Stromkund*innen gefördert. Aber auch schon davor kam der Ansatz über das Müll-Recycling zur Anwendung. Jedenfalls lässt sich Konsistenz mit Kreislauf-Ansatz übersetzen. Konsistenzmaßnahmen umzusetzen ist schon erheblich schwieriger, als Effizienzmaßnahmen. Denn hier braucht es von Grund auf andere Energieumwandlungssysteme. Am Beispiel der Wärme sind konventionell fossil betriebene Kessel oder -BHKW- zu nennen, während konsistente Ansätze z. B. Solarthermie oder Wärmepumpen sind. Kunden, Planungs- und Installationsbetriebe sowie Hersteller müssen sich auf gänzlich andere Technologien einstellen.

Am wenigsten attraktiv bzw. sogar Kontraproduktiv für unser Wirtschaftssystem ist die Suffizienz. In ihr stecken eigentlich gleich zwei Ansätze, nämlich das weniger verbrauchen und alternative Konzepte nutzen. Am Beispiel des Autos wäre das neben weniger Kilometer fahren auch auf andere Mobilitätskonzepte umzusteigen (ÖPNV, Fuß, Fahrrad). Im Themenblock ->Brauchen wir wirtschaftliches Wachstum oder hier im Wiki unter -Grünes Wachstum- ist nochmal näher beschrieben, warum der Suffizienzansatz mit weniger Verbrauch einem Wirtschaftssystem widerspricht, was immer mehr Verbrauch benötigt.

Wären die drei Strategien der Nachhaltigkeit bereits mit den ersten Verkaufsargumenten für effiziente Motoren oder Gas-Brennwertthermen in der Breite der Bevölkerung verinnerlicht gewesen, wäre das -Green-Washing-, also dass das Konzept nicht wirklich nachhaltig ist, direkt aufgeflogen.

E

Externalisierte Kosten

„Unsere heutige Ökonomie ignoriert immer noch weitgehend die Tatsache, dass eine Diskrepanz zwischen dem privaten und dem sozialen Nutzen einer wirtschaftlichen Handlung bestehen kann, so dass ihre Folgeschäden die Allgemeinheit (und/oder künftige Generationen) und nicht speziell den Verursacher (und Nutznießer!) belasten. Als Beispiele für externe Kosten zu nennen sind vor allem:

  • "Reparaturkosten": Kosten für die Beseitigung von Umweltzerstörungen, Mehrausgaben im Gesundheitssystem, Mehrkosten für aufgrund Klimaveränderungen gehäuft auftretende Naturkatastrophen.
  • Kosten, die aufgrund von Großrisiken wie Kernenergie und Gentechnik mit einer statistischen Wahrscheinlichkeit auftreten werden, ohne durch eine Versicherung zu Lasten der Nutznießer abgedeckt zu sein. (Bei realistischer Versicherung nach den Regeln der Versicherungsmathematik würde Atomstrom bekanntlich 1,80 EUR pro kWh kosten; nach Angaben von Dr. Eberhard Moths (Bundesministerium für Wirtschaft) in der "Wirtschaftswoche" vom 06.11.1992, basierend auf der Prognose-Studie "Externe Kosten der Energieversorgung" von 1992.)
  • Kosten für staatlich geförderte technologische Entwicklungen, wie z.B. Kernspaltung und Kernfusion, die letztlich einem monopolartigem Wirtschaftszweig zugute kommen.
  • Subventionen , z.B. für den Steinkohlebergbau.“ (18)

F

G

Generationengerechtigkeit

... ist, wenn die heute Lebenden bzw. Erwachsenen ihr Handeln so anpassen, dass die nächsten Generationen ein ebenso gutes Leben führen können. Dazu kann neben der Betrachtung der eigenen Konsummuster auch das politische Aktiv werden zählen, um auf versäumte politische Entscheidungen hinzuwirken. Was antwortet also der Opa seiner Enkel*in auf die Frage: Warum seid ihr, als der fossile Kapitalismus bzgl. ökologischer Grenzen noch rechtzeitig transformierbar war, mit dem SUV ins Kino gefahren und nicht mit dem Fahrrad zur politischen SÖT (Sozial Ökologischen Transformations)-Gruppe?

Genossenschaften

Mitglieder*innen bzw. Genoss*innen schließen sich zusammen, um gemeinschaftlich, solidarisch und demokratisch zu wirtschaften. Beispiele sind landwirtschaftliche, versorgungs-, Wohnungs-, Kredit-… Genossenschaften.

Graue Energie

Jeder neue Stein, jeder Dachstuhl, jedes neu zu gießende Fundament z. B. eines Gebäudes (aber auch bei jedem anderen Produkt) benötigt Ressourcen, die der Erde entzogen werden und bei der Entnahme der erforderlichen Rohstoffe Änderungen am Ökosystem zur Folge haben. Zusätzlich wird für Entnahme und Verarbeitung Energie erforderlich, die mit teilweise fossil betriebenen Kraftwerken erzeugt wurde. Selbst wenn die Energie mit PV oder Windkraft erzeugt wurde, bedeutet dies Eingriffe ins Ökosystem. Deswegen geht es darum möglichst wenig Baustoffe bzw. wenig neue Baustoffe zum Einsatz zu bringen. Ist der Einsatz von Baumaterialien unumgänglich, so sollte geprüft werden, ob auch gebrauchte Baumaterialien verwendet werden können. (siehe Wohnraumnutzung/Themen/Too

Greenwashing

An der Stelle gibt es einen sehr engen Bezug zu den -Drei Strategien der Nachhaltigkeit-, denn mit ihnen lässt sich entlarven, ob es sich tatsächlich um ein nachhaltiges Konzept handelt. Beispiele:

->Pelletkessel

nicht konsistent, denn Verbrennung zerstört Leben und im Kontext der absterbenden Wälder dürfen keine Lebensräume (ob tot oder lebendig) inkl. Lebewesen darin verbrannt werden. Weitere Gründe im Kontext der Konsistenz sind an dem Beispiel unter -Ökosystemdienstleistungen- zu finden.

nicht effizient: fossile haben einen viel höheren Brennwert, als Holz. Außerdem wird mit diesen Erzeugern meist eine sehr hohe Heizkreistemperatur gefahren, was zu hohen Wärmeverlusten führt.

nicht suffizient: kein Alternatives Konzept. Wärme durch Verbrennung haben bereits die Steinzeitmenschen zu Stande gebracht.

->"Der effizienteste E-Fuel Motor seiner Art"

konsistent möglich, da E-Fuels prinzipiell aus Erneuerbaren Energien hergestellt werden können

nicht effizient: beim E-Fuel Motor werden 2x mal mehr CO2-Emissionen verursacht, als beim E-Motor (6)

nicht suffizient: kein Alterntives Konzept, da es beim Verbrennermotor für Individualverkehr bleibt

->Biofleisch, nachhaltigkeit ist unsere Leidenschaft"

konsistent möglich, da Nahrung für Fleisch nachwachsend ist

nicht effizient: bei einer omnivoren Ernährung (Fleisch inklusive) wird gegenüber einer veganen Ernährung ca. 2x mehr CO2 und Flächenverbrauch verursacht, als bei einer veganen Ernährung, vom Verlust an Biodiversität und der Ethik durch die Sojaproduktion im Regenwald ganz zu schweigen (7)

suffizient möglich, da die Kosten durch erhöhten Aufwand bei der Haltung und Ernährung der Tiere steigen

Grünes Wachstum

Hält die bisherige Idee des Wirtschaftswachstums aufrecht, dies soll dann aber nur mit "grünen" Ansätzen erfolgen. In Bezug auf die -Drei Strategien der Nachhaltigkeit- können allerdings nur zwei von drei Ansätzen zur Anwendung kommen. Suffizienz ist nicht in ausreichendem Maße implementierbar. Denn mit "weniger" kann die Wachstum schlicht nicht wachsen und da alle drei Ansätze für eine nachhaltige Entwicklung benötigt werden, ist die Nachhaltigkeit dieses Konzepts zumindest in Frage zu stellen. Neben dem Eintrag im Wiki, gibt es hierfür ein extra Thema ->Von De- vs. Green Growth zu Post Growth

Gutes Leben für Alle

Leben, bei dem alle Menschen glücklich sind, aber ohne den Überkonsum der klassischen -Wohlstand-sgesellschaft. Durch Umverteilung und sozial-ökologische, politische Rahmenbedingungen im -Postwachstum- bekommen die armen Menschen genug, um ein glückliches und gesundes Leben in einer generationengerechten Welt zu leben.

H

Hydraulischer Abgleich

In Heizungsverteilsystemen sind Pumpen meist zentral - z. B. im Heizungskeller - angeordnet. Würde Hr. Mayer im Erdgeschoss seinen Heizkörper gemeinsam mit Fr. Schmitt aus dem Dachgeschoss aufdrehen, würde Hr. Mayers Heizkörper warm, der von Fr. Schmitt nicht. Dies hängt damit zusammen, dass Wasser den Weg des geringsten Wiederstands nimmt. Um auf den Zusammenhang einzugehen, gibt es die Möglichkeit das Heizungssystem “hydraulisch abzugleichen”, wobei Hydraulik die Lehre der Flüssigkeiten beschreibt. Dabei werden voreinstellbare Ventile im Rohrleitungs- und Heizkörpersystem eingebaut und mit zuvor per Software berechneten Werte eingestellt.

I

J

K

Kältemittel (natürliche)

Kältemittel kommen bei Wärmepumpen zum Einsatz, um Wärme eines niedrigen Temperaturniveaus auf ein höheres anheben zu können. Oder beim Kühlschrank sowie größeren Kältesystemen, um die Wärme aus dem Kühlraum in Richtung Umgebung zu bringen. Die Entwicklung ging mit natürlichen Kältemitteln los (z. B. mit Ammoniak oder Propan). Da diese Kältemittel aber giftig und/oder brennbar sind, hat die chemische Industrie die sogenannten Sicherheitskältemittel entwickelt, die weder giftig, noch brennbar waren. Diese wurden damals wegen ihrer chemischen Verbindung FCKW genannt. Die Chlor-Verbindung darin hatte allerdings zur Ozonloch-Problematik geführt.

Darauf hin kamen als Alternative v.a. die HFKW, also teilhalogenierten Kältemittel auf den Markt, welche zwar nicht mehr ozonschädigend, dafür aber klimaschädlich waren. Diese halten sich bis heute, sind durch den F-Gas-Phase Down angezählt. Die chemische Industrie hat über HFOs (Hydrofluorolefine) markterfolgreich versucht bzgl. der Treibhausgase eine neue Karte zu spielen. Denen haftet allerdings ein neues Problem an, in Verbindung mit Wasser bildet sich TFA (Trifluoressigsäure), was unser Wasser unumkehrbar vergiftet. Des Weiteren entsteht bei deren Verbrennung hochgiftige Flusssäure und in der Atmosphäre bilden sich Zersetzungsprodukte dieses Stoffes, die eine ähnlich klimaschädliche Wirkung, wie konventionelle Kältemittel haben sollen (25). Die Effizienz von natürlichen Kältemitteln ist zudem häufig höher, als die von synthetischen Varianten (29).

Kipppunkte

Können auch als Grenzwerte beschrieben werden, an welcher Stelle ein beliebiges System auf bestimmte Einflüsse nicht mehr elastisch reagieren kann.

Wird ein mit Wasser gefülltes Glas über den Rand einen Tisches geschoben, so wird es bis zu einer gewissen Stelle erstmal nicht vom Tisch fallen. Schiebt man das Glas über diese Stelle hinaus, so kippt es und es fällt herunter.

Bei öko- oder sozialen Systemen merkt man im Vergleich zum Glas auf dem Tisch bereits vor Erreichen der Kipppunkte, dass sich Dinge im System ändern. Dies wird durch die oben genannte „Elastizität“ beschrieben.

Z. B. wäre es zum Zeitpunkt der Feststellung des menschengemachten Klimawandels ein leichtes gewesen, um angemessen auf diesen Zusammenhang zu reagieren und die Atmosphäre hätte elastisch auf diese verhältnismäßig geringen CO2-Mengen reagieren können. Beim Eintreten von Kipppunkten treten wirkungsverstärkende Ereignisse auf. Z. B. sinkt die lichtreflektierende Wirkung der Eisschicht in der Arktis (wird auch noch als Albdeo-Effekt bezeichnet), wenn die Wassermassen schmelzen. Gleichzeitig sind immense Mengen Methan (Erdgas) in der Eisschicht gebunden, die bei Schmelzen des Eises freigesetzt werden und das Klima weiterhin aufheizen lassen (29).

In sozialen Systemen wie der Demokratie sind Stimmengewinne von faschistischen Parteien bedrohlich und teilweise bereits mit persönlichen Konsequenzen für Minderheiten oder Gegner*innen, weil sich Parteianhänger*innen dadurch ermutigt fühlen diese anzugreifen. So lange demokratische Koalitionen es schaffen die Regierungen zu stellen, reagiert die Demokratie elastisch auf diese Angriffe und das System selbst kann weiterlaufen. Schaffen es nicht demokratische Bündnisse die Mehrheit zu erzielen und schaffen sie es demokratische Institutionen auszuhebeln, kann man sehr wohl von einem Kipppunkt einer Demokratie reden.

Klimakrise

Der Begriff Klimakrise unterstreicht im Vergleich zum Begriff Klimawandel, wie schlecht es um das Klima bzw. die Folgen, die das geänderte Klima auf der Erde bereits bewirkt, aktuell wirklich steht. Beim Begriff Klimawandel dagegen entsteht der Eindruck, dass sich das Klima allmählich wandelt, aber noch genügend Handlungsspielraum besteht, um die Ursache der Waldbrände, zyklonartigen Stürme, Wasserknappheit, Überschwemmungen, des Anstiegs des Meeresspiegels etc. zu reagieren.

Ursache ist der menschengemachte Ausstoß von Gasen, welche zur Erderwärmung beitragen. Maßgeblich ist hierbei CO2 zu benennen, das beim Verbrennen von fossilen Energieträgern oder auch biogenen Stoffen wie Holz oder Biomethan entsteht. Aber auch andere Gase, wie z. B. Methan oder fluorierte Kohlenwasserstoffe tragen zur Erderwärmung bei. Mengenmäßig zwar deutlich weniger, dafür ist der Effekt von Methan oder auch anderen Gasen deutlich größer, als der von CO2.

Laut Wuppertal Institut darf jede Erdenbürger*in bis zum Jahr 2050 nur noch 2 t CO2 ausstoßen. In DL lag der pro Kopf Bedarf bei etwa 8 t. (14, Kapitel 10)

Kognitive Dissonanz

Die Kluft zwischen Denken und Handeln. Z. B.

einerseits zu wissen, dass es auf verschiedenen Ebenen fragwürdig ist Fleisch zu essen, aber andererseits regelmäßig Fast-Food Fleisch-Burger zu konsumieren.

Zu wissen, dass eine Branche, in der man sein Geld verdient, den großen Problemen unserer Zeit nicht gerecht wird bzw. kontraproduktiv ist, aber wegen des hohen Gehalts ein Branchenwechsel nicht in Frage kommt.

Jedoch wird bei diesem Begriff auch das Thema ->Konsum vs. Systemkritik aufgemacht. Bei einem sozial-ökologischen Systemwandel müsste sich eine Einzelperson nicht mehr mit der kognitiven Dissonanz beschäftigen, denn sehr wahrscheinlich würde der gerade genannte Job kein Geschäftsmodell mehr darstellen bzw. Fleisch würde z. B. so viel teurer werden, dass die Entscheidung gegen Fleisch viel einfacher zu treffen wäre. Im Idealfall gibt es auch weitere Möglichkeiten Fleischkonsum zu reduzieren, als nur über den Preis, da sonst die soziale Komponente nicht zum Tragen kommt.

Kuznets Kurve

Die Kurve ist in einem Diagramm (Umweltzerstörung über Wirtschaftswachstum) aufgetragen und zeigt ein umgedrehtes V. Nach anfänglichem Anstieg der Umweltzerstörung fällt diese mit steigendem Wirtschaftswachstum wieder ab und geht auf die These von Simon Kuznets in den 50er Jahren zurück. Sie wird häufig als Argument für Wirtschaftswachstum angeführt. Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass sie u.a. bei entscheidenden Faktoren wie "Kohlenstoffemissionen, Ressourcenentnahme, kommunale Abfallproduktion und Artenschwund" (1) nicht eingetreten ist. Zuletzt haben die erforderlichen EU-Verbote der -PFAS-, die sogenannten ewigen Chemikalien gezeigt, dass diese zumindest nicht vor Überschreitung von kritischen Grenzwerten zutrifft.

L

Lohnarbeit

Die Arbeit von dem die arbeitende Person persönlich nichts hat. Der Bäckergeselle backt das Brot für seine Kunden, der Automechaniker bekommt Geld für das Reparieren der Autos von Kunden etc… Würden wir uns in unserer Nachbarschaft auf einem Fest helfen oder uns in einem gemeinschaftlichen Wohnprojekt einbringen, dann haben wir persönlich etwas davon und demnach dreht es sich dann nicht um Lohnarbeit.

M

Mikro-Ökonomie

Diese Theorie beschäftigt sich v.a. mit dem Angebot/Nachfrage-Modell. Die Umwelt oder das Wohlergehen der Menschen spielen in diesem Modell keine Rolle.

Makro-Ökonomie

Hierbei dreht es sich v.a. um den im Vergleich zur Mikro-Ökonomie etwas globaler betrachteten Systemaufbau mit Haushalten, Unternehmen, Geld- und Warenflüssen. Auch hier sind Umwelt und menschliches Wohlergehen gemäß Systemaufbau nicht vertreten. Dass die Sonne für die Photosynthese und Regen bei klimatisch passenden Temperaturen Einfluss auf die Ernährung der Systemteilnehmer bzw. zahllose Produkte selbst haben, wird nicht berücksichtigt.

N

O

OECD

Organisation of economic co-operation and development mit 38 Mitgliedsländern im Mai 2023. (16) „Ziel der OECD ist die wissensbasierte Beratung der Regierungen zur Erreichung von Wachstum, Wohlstand und Armutsbekämpfung.“ (17)

Ökosystemdienstleistungen

Leistungen der Natur, die dem Menschen nutzen. Beim Wald sind dies neben dem CO2-Speicher, die Wasserspeicherfähgikeit, Lebensraum für Biodiversität, Naherholungsfaktor, Verbesserung des Mikroklimas und Wälder können auch Regen auslösen (5)

P

-PFAS-

Poly-Fluor-Alkyl-Substances: Chemische industriell hergestellte Verbindungen, die in sämtlichen Kunst- bzw. Betriebsstoffen wie Kältemittel in Wärmepumpen oder Kälteanlagen zum Einsatz kommen und aufgrund ihres chemischen Aufbaus quasi unzerstörbar sind. Sie stehen in Verdacht krebserregend zu sein und haben negative Auswirkungen auf das Hormon- und Immunsystem von Lebewesen. (2)

Planetare Grenzen

Die Ressourcen der Welt sind endlich, das ist einfach verständlich  Aber zusätzlich sorgen vom Menschen verursachte Emissionen wie z. B. Kohlenstoffidoxid durch die Verbrennung fossiler Energie für den Treibhauseffekt. Außerdem ist der Planet als System zu verstehen. Wenn all seine Biotope: Regenwald, Binnengewässer, Moore, Wälder etc. gerodet oder sich nicht mehr selbst überlassen werden, dann können Kipppunkte erreicht werden. Natürlich sind Spezies voneinander abhängig. Einfaches Beispiel: keine Insekten->keine Frösche->keine Störche bzw. auch weniger andere Vögel etc. Siehe -Zoonosen-. Bzgl. Des Treibhauseffektes schmelzen Gletscher, die bisher hohe Anteile Sonnenenergie ins Weltall reflektiert haben. Außerdem setzen schmelzende Permafrostböden große Mengen Methan frei, die ebenfalls einen Treibhauseffekt haben (CO2-Äquivalent)

Postwachstum

Beschreibt die Zeit nach (post) der Phase, in der die Menschheit auf Basis von wirtschaftlichem Wachstum mehr produziert hat, als für ein gutes Leben für Alle notwendig ist. Diese Epoche der Wirtschaft hat im Vergleich zur wachstumsbasierten Wirtschaft das gesellschaftliche Ziel des „Guten Lebens für alle“ anstatt „Wohlstand“ für wenige und Armut für viele zu erzeugen.

Q

R

Recht auf Stadt

Bewegung, die sich für das Recht aller einsetzen, am Leben in Städten teilhaben zu können. Ganz konkret sollen also nicht nur Wohlhabende in der Stadt leben dürfen, da die es sich leisten können.

Für die Recht auf Stadt Bewegung ist Diversität in jeglicher Hinsicht (Einkommen, Geschlecht, Alter etc.) sehr wichtig, sodass Städte (wieder) Orte der Begegnung und künstlerischen Schöpfungskraft bleiben/werden.

Reuse

Baustoffe

Per online Plattform kann geprüft werden, ob erforderliche Baustoffe in der Nähe verfügbar sind. Damit kann Geld gespart und der ökologische Fußabdruck des Neubaus reduziert werden. (34)(35) Gemäß Novelle des Klimaschutzgesetzes in Hamburg gemäß §22, Absatz 1, Satz 4 vom 29.12.2023 ist bei öffentlichen Gebäuden zu prüfen, ob wiederverwertbare Bauteile aus dem Rückbau, eingesetzt werden können. Dadurch kommt zur persönlichen Überzeugung von Bauherren jetzt auch der rechtliche Rahmen dazu.

S

Shared Economy

Anstatt in jedem Haushalt Dinge zu bevorraten, die sehr selten benötigt werden, könnten lokal gemeinsame Werkstätten, Werkzeuge, Hobbyräume, Kleidung, Fahrräder und auch Parks… statt separaten Rasenflächen angelegt und genutzt werden.

T

Trickle Down Effekt

Der Mechanismus, der zur Argumentation contra Vermögenssteuer verwendet wird. Die These lautet, dass durch das Schonen des Kapitals der Vermögenden auch die ärmeren Schichten, mit dem Umweg des Wirtschaftssystems, profitieren. Denn nur dann würden die Unternehmen bzw. Investoren investieren, dies bringt Arbeit, womit auch die Arbeiter*innen beteiligt werden. Bildlich wird dies mit einer aufgestellten Weinglaspyramide dargestellt, wo der Wein in das obere Glas gefüllt wird und nach und nach auch in der untersten Pyramidenebene ankommt.

Die Kritik daran ist, dass die Beteiligung der Ärmeren nicht an den Entscheidungen reicher Personengruppen hängen, sondern demokratisch gestaltet sein soll. Außerdem wird das oberste Weinglas, dass zur Befüllung eh schon am besten positioniert ist immer wieder am schnellsten aufgefüllt. Am wenigsten wird immer unten ankommen, womit sich die Frage stellen lässt, ob diese wenigen Tropfen für die Umsetzung des Rechts auf freie Persönlichkeitsentfaltung (§2 Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland) ausreichen bzw. ob der Trickle-Down-Effect das geeignete Mittel ist, um das erste der 17 -Nachhaltigkeitsziele der UN- zu erreichen: Armutsbeseitigung. Da die Schere zwischen arm und reich, nach dem derzeitig angewandten und hier umschriebenen Effekt, immer größer wird, sollte laut Kate Raworth direkt Verteilungsgerechtigkeit angestrebt werden. (11)

U

UN Nachhaltigkeitsziele

Die UN (United Nations - die Vereinten Nationen) hat sich unter Beschlussfassung von 193 Staats- und Regierungschefs am 25.09.2015 in New York auf 17 Nachhaltigkeitsziele verständigt, durch deren Erreichung bis 2030 allen Menschen ein Leben in Würde ermöglicht werden soll. Dazu ist auf der Homepage zu lesen: "Um dieses Ziel zu erreichen, müssen auch wir in Deutschland unsere Lebensweise ändern." (3)

V

Volkswirtschaftstheorien

Beide nachfolgend genannten Theorien streben Wirtschaftswachstum an (33):

Neoklassisches Modell:

Marktpreis entsteht durch den Mechanismus durch Angebot und Nachfrage. Es benötigt keine staatlichen Eingriffe.

  • Markt solle Wirtschaft regeln (Gleichgewicht)
  • Modelle konstruiert, als würde Wirtschaft nur aus Tauschhandel bestehen
  • Wird ein Produkt zu teuer, steigen Konsument*innen auf anderes Produkt um, sodass dieses Produkt wieder günstiger wird
  • Umwelt spielt wichtige Rolle in der Wirtschaft, die hier nicht betrachtet wird

Keynesianisches Modell:

  • gemäß John Maynard Keynes
  • Wirtschaftskrise von 1929 hatte gezeigt, dass Kapitalismus politisch gesteuert werden muss
  • Für eine gesunde Volkswirtschaft braucht es mehr als nur dem Modell von Angebot und Nachfrage
  • Nachfragetheorie: In Krisenzeiten (aus welchen Gründen auch immer) soll Staat Schulden machen, um Konjunktur anzukurbeln
  • Bsp. Corona-Pandemie… Steuern sollen im Nachhinein Verschuldung wieder einspülen

W

Wachstumsimperativ

Wie in ->Brauchen wir wirtschaftliches Wachstum benötigt das Wirtschaftssystem, der Kapitalismus in der Praxis Wachstum um zu funktionieren. Wirtschaft ohne Wachstum konnte zwar erfolgreich theoretisch simuliert werden, aber noch nicht erprobt. Im gleichen Kapitel ist die Problematik des Wachstumszwanges beschrieben, dazu gehören Klima- und Biodiversitätskrise.

Wärmenetze

Wärmenetze verteilen Wärme, die zentral erzeugt wird, also z. B. in einer großen Heizzentrale neben einem Wohngebiet, an die verschiedenen Verbraucher/Häuser.

Die Verteilung erfolgt meist mittels einer Vor- und einer Rücklaufleitung. Also warmes Wasser wird zu den Verbrauchern gefördert, dort kühlt es ab un gelangt zu den Erzeugern, um dieses zu erwärmen.

Somit benötigt jedes Gebäude nur noch eine Wärmeübergabestation, um die Wärme im Gebäude zu übernehmen. Schornsteine, die separat Abgase freisetzen, oder weitere Wärmeerzeuger inkl. Wartung sind somit hinfällig.

Wärmepumpen

Ein technisches Gerät bzw. eine Maschine, die Wärme niedriger Temperatur z. B. aus der Außenluft oder oberflächennah aus dem Boden entnimmt und auf ein nutzbares Temperaturniveau  z. B. für Heizungswärme oder Trinkwarmwasser anhebt. Dazu wird ein Kältemittel auf eine Temperatur unterhalb der Umweltwärme entspannt, sodass die Wärme z. B. aus der Luft an das kältere Kältemittel übertragen werden kann. Dann wird das Kältemittel wie mit einer Luftpumpe verdichtet, wodurch die Temperatur steigt und dadurch nutzbar gemacht wird. 

Bei der elektrischen Wärmepumpe wird der Verdichter mittels elektrischem Strom angetrieben und benötigt so im Vergleich zu Öl- oder Gasheizungen keine Verbrennung, um Wärme zu erzeugen.

Bei der Wärmepumpe ist ein typisches Verhältnis zwischen Umweltwärme und elektrischem Strom 3/1. Also werden von 4 Teilen zum Heizen, 3 Teile bereits erneuerbar erzeugt auch wenn der Strom einem fossilen Kraftwerk entstammt.

Wird dieser Strom aus erneuerbaren Energiequellen bezogen, ist die erzeugte Wärme somit insgesamt erneuerbar.

Wohlstand

Menschen, die im Wohlstand leben konsumieren i.d.R. mehr, als Sie für ein glückliches Leben benötigen. Dies zeigt Tim Jackson in “Wie wollen wir leben?” (9), als er festgestellt hat, dass Länder mit deutlich geringerem BIP pro Kopf einen höheren Wert des subjektiven Wohlbefindens erzielen können. Außerdem zeigt er auch, dass trotz höherem BIP pro Kopf unter den reichsten Ländern ab einer gewissen Grenze kein Anstieg des individuellen Wohlbefindens mehr zu vernehmen ist.

Wohngeld

(20)

Wird wie sozialer Wohnungsbau, also Förderung für soziale Nutzungsbindung, von Andrej Holm ebenfalls als „Wirtschaftsförderung mit sozialer Zwischennutzung“ bezeichnet. Das vom Staat ausgezahlte Wohngeld geht indirekt wieder an die Wohnungswirtschaft. Außerdem wird der Markt und seine Ertragserwartungen dadurch bestätigt, dass der Staat einer der besten Geldgeber ist.

Wohngeld gilt als Subjektförderung und gilt als sehr effizient, da nur die Bedürftigsten die Unterstützung beantragen. 2017 haben 86 % der Wohngeldberechtigten kein Wohngeld beantragt, da dieses selbst beantragt werden muss und somit eine Hürde darstellt.

Zur Info: In Hartz 4 wird Wohngeld durch „Kosten der Unterkunft“ ersetzt.

Wohnungszwangsbewirtschaftung

Kündigungsverbot für Bestandsmietende. Staatlich festgelegte Mietniveaus und staatliche Vergabe von Wohnraum an Wohnungssuchende, der sich in Privateigentum befindet. Angewandt wurde dieses Instrument in der frühen Phase der BRD von 1949 bis zum stufenweisen Abbau Anfang der 1960er Jahre. (30)

X

Y

Z

Zooonosen

Krankheitsübertragungen vom Tier auf den Menschen. Diese werden durch immer weitere Reduzierung der Lebensräume für Wildtiere im Rahmen des expansiven (sich ausdehnenden) Wirtschaftssystems und des damit verbunden Näherkommens des Menschen an Wildtiere begünstigt.

Quellen

Liste

  1. Das Ende des Kapitalismus, Ulrike Herrmann 2022
  2. https://wupperinst.org/a/wi/a/s/ad/1371
  3. https://makronom.de/transformation-der-wirtschaft-als-hebel-zum-schutz-der-biodiversitaet-39321
  4. https://www.ndr.de/kultur/buch/tipps/Vom-Verschwinden-der-Arten-Kampf-um-die-Zukunft-der-Menschheit,verschwindenarten100.html
  5. https://www.quarks.de/umwelt/tierwelt/wenn-krankheiten-von-tier-zu-mensch-springen/
  6. https://zdfheute-stories-scroll.zdf.de/burnout-symptome-anzeichen-depression-was-tun-/index.html
  7. https://www.tagesschau.de/wissen/klima/klimakrise-kosten-deutschland-studie-umweltministerium-101.html
  8. https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/oekonomie/jedes-auto-kostet-die-allgemeinheit-5.000-euro-pro-jahr-13375828
  9. Tim Jackson, 2021 - Wie wollen wir leben?
  10. https://www.3sat.de/film/dokumentarfilm/oeconomia-100.html
  11. https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/landtagswahl-2022/faktencheck-tvduell-cdu-wirtschaftswachstum-100.html
  12. https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.kritik-an-hochschulfinanzierung-professor-freie-forschung-ist-gefaehrdet.0abc4d73-ffca-4540-9d63-71c98f75aca8.html
  13. https://www.deutschlandfunk.de/zehn-jahre-nach-der-finanzkrise-wirtschaftswissenschaften-100.html
  14. https://www.deutschlandfunkkultur.de/forschungsfinanzierung-wie-die-wirtschaft-die-wissenschaft-100.html
  15. Kate Raworth, 2018 - die Donut-Ökonomie
  16. https://www.mdr.de/wissen/copernicus-klimawandel-europa-erwaermt-sich-doppelt-so-schnell-100.html
  17. https://library.fes.de/pdf-files/akademie/online/09118.pdf https://www.zeit.de/zeit-geschichte/2009/03/Chronik-der-Krisen/seite-2?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/soziale-politische-bildung/oelkrise-1970er-wirtschaft-fahrverbot-opec-100.html
  18. https://www.woz.ch/2211/der-oekonom-tim-jackson/unser-wirtschaftssystem-straft-leute-die-wichtige-arbeit-leisten
  19. Emmanuel Salz und Gabriel Zucman, 2020 - Der Triumph der Ungerechtigkeit
  20. Christian Felber, - 2018 - die Gemeinwohlökonomie
  21. https://goodnews-magazin.de/darum-ist-die-4-tage-woche-nachhaltig/
  22. https://www.umweltbundesamt.de/daten/umwelt-wirtschaft/umweltbezogene-steuern-gebuehren#umweltbezogene-steuern-im-internationalen-vergleich
  23. https://www.zeit.de/wirtschaft/2016-09/club-of-rome-nachhaltigkeitsstrategien-globalisierung-jorgen-randers/seite-2
  24. https://weall.org/wego
  25. https://germany.ecogood.org/umsetzung/unternehmen/
  26. Binswanger, der Wachstumszwang S. 12 und 50
  27. https://www.deutschlandfunk.de/urteil-des-bundesverfassungsgerichts-was-sie-ueber-den-kauf-100.html
  28. https://www.math.uni-hamburg.de/home/ortlieb/FASInterview.html
  29. https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/3283.pdf